homolka_reist

schmalspurkulturnation

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österreich nimmt für sich in anspruch, eine kulturnation zu sein, jeder ist stolz auf das kulturelle erbe dieses ganz speziellen landes in mitten europas. sogar auf die errungenschaften jener menschen ist man stolz, welche man vertrieben oder ermordet und möglichst verdrängt hat, und neues ist auch suspekt. doch nicht nur das, selbst bei kleinigkeiten, wie dem schutz von läppischen, historisch bedeutenden und die lebensqualität steigernden schmalspurbahnen wird keinen moment gezögert sie zu opfern, wenn kurzfristiger profit den blick trübt.

auf lange sicht müssen dann halt wieder ganze regionen subventioniert werden, in der obersteiermarkt kennt man das ja zur genüge. die einst prosperierende industrieregion hat einen gravierenden strukturwandel erlebt, schwerindustrie verabschiedete sich in richtung kostengünstigerer gefilde, der rebach aus dem bergbau war lange zeit auch nicht mehr verlockend genug. ausserdem beherrscht heutzutage sowieso der sattelschlepper selbst die schmälsten verkehrswege europas.

eigentlich wären es perfekte voraussetzungen für den tourismus in der alpinen steiermark, in traumhaften landschaften stumme zeugen der industriellen entwicklung zu besuchen bereitet offensichtlich nicht nur meiner wenigkeit vergnügen, anderswo funktioniert das ganz prächtig. zugegeben, ich durchstreife diese gegenden gerne mit dem kraftrad, doch danach kommen gleich verkehrsmittel, die selbst schon musealen wert besitzen, und trotzdem kommodes fortkommen versprechen, wie etwa die erzbergbahn.

und die soll nun nicht mehr verkehren dürfen, weil ein teil der strecke über ein grundstück läuft, welches die öbb zu geld machen wollen, 400.000 Euro konkret. wenn man diese summe in relation setzt zu den beträgen, die ohne mit der wimper zu zucken für kreisverkehre, umfahrungen oder supermarktparkplätze auf der grünen wiese genehmigt werden fragt man sich, wo hier die verhältnismässigkeit bleibt.

statt sich hinter pseudo-ökonomischen argumentationen in deckung zu bringen wäre die politik, die regionale wie auch die für fremden- und sonstige verkehrsbelange zuständige des bundes, hier besser beraten, rechtzeitig die paar schekel locker zu machen, womöglich sich gar noch ein paar gedanken zu machen, wie man österreich nicht nur für kraftfahrende frühpensionisten attraktiv macht, sondern das land auf einen zukunftsträchtigen kurs zu bringen.

denn ohne `die fremden´ wird´s nicht gehen, dort, wo innovative projekte nachhaltig durchgezogen werden funktionieren sie -meist- auch. und ziehen nicht nur aufmerksamkeit auf sich, sondern auch kaufkraft an. man muss gar nicht weit suchen, spielberg ist ein schönes beispiel, aber man kann ja nicht alles den didi machen lassen.

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