homolka_reist

jahrestag

Soeben in Bologna gelandet, durch die fruchtbare Ebene zwischen Bologna und Modena fahrend, sind mir erstens die kleinen Standerln aufgefallen, frische Duroni werden angeboten, wie jedes Jahr um diese Zeit, und ich bin anscheinend immer genau zur Ernte zugegen. Zweitens ist mir gleich ein verfallenes Gehöft ins Auge gestochen, auch wenn es den Anschein erweckte, schon seit Garibaldis Zeiten eine Ruine zu sein schoss mir die Erinnerung gleich wieder ein.
Vor zwei Jahren, in der Nacht nach der Zielankunft der Mille Miglia, die ich begleiten durfte, warf mich ein heftiger Erdstoss aus dem Bett, harmlos im Vergleich zu jenem, der Finale Emilia verwüstete. Am folgenden Wochenende war ich auf Einladung von Evgeni Kaspersky wieder in der Gegend, statt als ein Gast in Mugello meine Runden zu drehen besuchte ich den verwüsteten Ort. Ich sprach mit Betroffenen, die ihre Wohnung verloren hatten und nun im Wohnwagen im Stadtpark wohnten, Geschäftsbesitzern, welche Ware aus den gesperrten Läden vor eventuellen Nachbeben in Sicherheit brachten, und mit dem Pfarrer, der im Garten der Volksschule eine Hochzeit zum geplanten Termin zelebrierte.
Mittlerweile erinnert nur noch ab und zu ein verfallenes Haus an das Beben, aber weil es zufällig genau heute vor zwei Jahren bebte, erlaube ich mir an die Nöte der Betroffenen, stellvertretend für alle anderen, welche durch Naturkatastrophen aus dem gewohnten Alltag gerissen werden zu erinnern.

9588577-WIE370_Erdbeben.pdf

Dieser Beitrag wurde am 2014/05/20 um 09:56 veröffentlicht. Er wurde unter emiglia romagna, italien, `WIENER´ abgelegt und ist mit , getaggt. Lesezeichen hinzufügen für Permanentlink. Folge allen Kommentaren hier mit dem RSS-Feed für diesen Beitrag.

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