homolka_reist

eat the mountain!

Norbert Niederkofler hat sich längst schon an die Spitze der europäischen Haubenträger gekocht, weltweit geschliffen von Witzigmann und Bouley, einer der ersten Gäste bei seinem Tiroler Landsmann Roland Trettel im Hangar 7. Da hatte ihn auch schon der Ruf der Berge ereilt, das heimatliche Ciastel Colz, eine trutzige Burg im ladinischen Abteital brauchte einen Chef. Seit er im St. Hubertus sein eigener Herr ist hat er dort mit seiner Brigade drei Sterne sowie je vier Hauben und Gabeln eingeheimst. Anfangs mit den üblichen Haute-Cuisine-Zutaten wie Hummer und Gänseleber. Bis er gemeint hat: passt doch nicht hierher!

Überhaupt, regional und saisonal soll´s doch sein, selbst wenn die Berge schneebedeckt und die Schatten lang sind. Also hat er unter dem Motto „et the mountain“ Gleichgesinnte um sich geschaart, Produzenten, die im Spätherbst dutzende verschiedene Wurzelgemüse mit Stroh abdecken, um im Jänner frisch liefern zu können. Etwa zum Gala Diner anlässlich des jährlichen Chef´s Cup. Den hat er ins Leben gerufen, um mit Freunden, die er sonst nur zwischen Küchentür und Angel trifft, mal wieder ausführlich zu plaudern. Und schizufahren natürlich, man gönnt sich ja sonst nichts.

Die Idee war nicht schlecht, zum zehnten Mal schon trifft man sich zum Kochen, Kosten, Slalomrennen, heuer gaben sich über fünf Dutzend hochdekorierte Chefs aus aller Welt die Ehre. Den gewaltigen Aufwand stemmt man mit Hilfe hochkarätiger Sponsoren, das Outfit für Pass und Piste etwa kommt von Colmar, als langjähriger Partner der italienischen Schinationalmannschaft bringen die auch gleich Schikanonen vom Range eines Piero Gros als Instruktoren mit.

Einheimische Führung ist auch dringend nötig, wenn man die zahlreichen Schutzhütten rechtzeitig finden will, bevor dort wieder mal ein Apperetivo, Amuse Gaul oder Antipasto gereicht wird. Oder Abends die Pistenraupe mit Champagnerbar, Garküche und DJ-Pult am Dach den Weg zum Genuss auf 2000 Meter über dem Meer markiert. Die nächtliche Abfahrt erfolgt sicherheitshalber mit der Gondel, morgen geht´s schliesslich um den Sieg im Slalom.
Den haben sich übrigens mal wieder die Obauer Brüder aus Hallein geholt. Schifahren können die nämlich fast so gut wie kochen, das hat auch Norbert einsehen müssen!

Wiener_03-15_113.pdf

Dieser Beitrag wurde am 2015/04/22 um 15:29 veröffentlicht. Er wurde unter alta badia, alto adige, österreich, ESSEN&TRINKEN, italien, südtirol, `WIENER´ abgelegt und ist mit , , , getaggt. Lesezeichen hinzufügen für Permanentlink. Folge allen Kommentaren hier mit dem RSS-Feed für diesen Beitrag.

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